„Lahnoblocco“
In Anlehnung an einen der berühmtesten Boulderwettkämpfe im italienischen Mello, den „Melloblocco“, wurde 2018 erstmals der „Lahnoblocco“ in der Lahnregion ins Leben gerufen. Die Gewinner beim Abschlusswettkampf am vergangenen Samstag in der Gießener Boulderhalle Level 8 sind die beiden erst 14-jährigen Nachwuchskletterer Lena Damm und Henri Breuer.
Initiiert wurde der Wettbewerb von Meik Scheffe vom Level 8 und Marcel Eich vom Cube Kletterzentrum Wetzlar. Von der Idee angetan waren auch die Kletterzentren in Marburg und Gießen, die für den Wettbewerb auch ihre Klettertore öffneten. „Mit dem Lahnoblocco wollten wir nicht nur den sportlichen Wert der Boulderns zeigen, sondern auch die Kletterszene im Lahntal zusammenbringen“, so Marcel Eich.
Bouldern ist eine noch recht junge Sportart, die sich weltweit wachsender Beliebtheit erfreut. Dabei wird in der Halle an künstlichen oder in der Natur an echten Felsen geklettert. Im Gegensatz zum Seilklettern sind die Routen kurz und in Absprunghöhe, das heißt man klettert ohne Sicherung.
Beim Lahnoblocco musste man sich zunächst für das Halbfinale qualifizieren. Dazu wurden in jeder der vier Hallen nacheinander 20 Boulder geschraubt. Je zwei Wochen Zeit blieb den insgesamt 98 teilnehmenden Athletinnen und Athleten, die Boulder mit ganz unterschiedlichen Schwierigkeiten und Wertungspunkten zu lösen. Die Punktbesten aus der Gesamtwertung qualifizierten sich so für das Halbfinale am vergangenen Samstag. „Mit der gemeinsamen Veranstaltung verschiedener Hallen wollen wir das vielfältige Kletterangebot in der Region auch bekannter machen“, so Meik Scheffe, „denn wo außer in den Bergen gibt es sonst schon so viele Klettermöglichkeiten in einem so kleinen Umkreis?“
Am Samstagvormittag wurde es dann für die fünfzehn besten Damen und 21 besten Herren der Qualifikation ernst. Bei wummernden Beats, aufgelegt von den in der lokalen Kletterszene bekannten DJ´s Wiethold und d-cane (Vengaboiz), hatten die Wettkämpfer im Semi-Finale jeweils zwei Stunden Zeit, acht Boulder zu bewältigen. Dabei konnte jeder Boulder beliebig oft versucht werden. Gewertet wurde nach dem Melloblocco-Modus: Je Boulder gibt es 1000 Punkte. Diese Punkte werden auf diejenigen verteilt, die den Boulder schaffen. Ist es ein einfacher Boulder und zwanzig Leute steigen ihn durch, so gibt es für jeden 50 Punkte. Satte 500 Punkte hingegen gibt es, wenn nur zwei den Boulder bewältigen.
Nach einer Pause mit Grillgut und Erfrischungsgetränken ging es am späten Nachmittag mit den Finalwettkämpfen für die jeweils besten Sechs aus dem Semi-Finale weiter. Jeweils drei neue, noch schwierigere Boulder waren zu bezwingen. Bei den Damen schaffte Lena Damm, die auch in der DAV Sektion Wetzlar in der Wettkampfgruppe trainiert, alle Boulder im ersten Versuch. Zweite wurde Johanna Schneider und Platz 3 ging an Daniela Kraus. Bei den Herren war es auch die Jugend, die den Älteren die vorderen Plätze streitig machte. Henri Breuer, ebenfalls aus der Wettkampfgruppe der DAV Sektion Wetzlar, siegte vor Moritz Muss von der DAV Sektion Frankfurt. Hinter den beiden 14-jährigen folgte Jan Becker auf dem dritten Platz.
Aber nicht nur der Wettkampf und die schönen Preise waren es wert, beim Lahnoblocco dabei zu sein. Mit guter Musik ging es nach den Anstrengungen in eine gelungene After-Boulder-Party über. Frei nach dem Motto „Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf“ soll der Lahnoblocco 2019 übrigens in die zweite Runde gehen.
Lutz Breuer, DAV Sektion Wetzlar