Touren mit langer Anreise haben immer etwas Besonderes. Man fragt sich, ob sich dieser Aufwand eigentlich lohnt für eine Tourenwoche. Während der Anreise im DAV-Bus ergaben sich die ersten Gespräche zwischen Teilnehmern, die sich vorher noch nicht gekannt hatten, man befand sich etwas im Ungewissen, ob man für die bevorstehenden Herausforderungen gewappnet wäre. Würde die eigene Ausdauer für die Touren reichen, die technischen Skills um die Herausforderungen eines fremden Geländes bewältigen zu können und wie würde man sich damit in der Gruppe einordnen? Würde man bergauf oder bergab der letzte sein?
Mit all diesen Gedanken begaben wir uns auf die Anreise in die Provence, genauer gesagt nach Breil sur Roya. Nach einer zähen Anreise von 14 Stunden hatten wir das malerische Städtchen erreicht und bezogen unsere (zu kleine) Ferienwohnung im Stadtkern. Abends nochmal schnell über das Bike drüber geschaut ging es auch schon in’s Bett um am nächsten Tag um 7 Uhr fit zu sein.
An den nächsten drei Tagen unternahmen wir verschiedene Touren mit Shuttleunterstützung im Bereich Breil, Sospel und Monte Angelino. Natürlich durfte auch eine kleine Exkursion nach „Disneyland“ nicht fehlen, dass seinen Namen aufgrund seiner surrealen Felsformationen trägt, durch die wir hindurch fahren durften.
Der vierte Tag war Pausen- und Umzugstag, denn für den zweiten Teil der Woche bezogen wir eine Unterkunft im Zentralmassiv. Schon die Anfahrt mit dem Bus versetzte uns in Erstaunen, was den unterschiedlichen Felsformationen in tiefem Rot, Schwarz und Grau geschuldet war. Aber es kam noch besser, denn mit den beiden Tagestouren rund um Guillaumes und Valberg tauchten wir in diese Felslandschaften ein. Der rote Sandstein ermöglichte durch seinen unglaublichen Grip erstaunliche Schrägfahrten, gleichzeitig konnte er, der Grip, auch aprupt enden und dann konnte bei kleinen Bremsungen schon das Vorderrad wie auf Glatteis wegrutschen.
Nach fünf Tourentagen an zwei Orten, ca. 2500 Höhenmetern bergauf und ca. 15000 bergab waren alle zufrieden und müde. Auf der Heimreise, die leider erneut mit 16 Stunden sehr lange ausfiel, waren sich alle einig: nächstes Jahr kommen wir wieder.