Tourenbericht der Tour S47 in die Stubaier Alpen

12.03.2023
Die Sektionstour S47 Stubaier Alpen startete am Sonntag 8:00 Uhr am CUBE und es ging mit dem Sektionsbus ins Sellrain, ein herrliches Skitourenrevier in den Stubaier Alpen. Die reibungslose Fahrt endete in der Pension Adlerhorst, wo wir FÜL Werner trafen, der schon vorab angereist war. In gemütlicher Runde und bei leckerer Pizza wurde die Tourenwoche besprochen.

13.03.2023
Am Montag ging es nach dem Frühstück zum Parkplatz der Pforzheimer Hütte, Material- und LVS-Check und los ging es. Entlang der Rodelbahn zur Gleirsch-Alm und auf guter Spur bis zur Talstation der Hüttenseilbahn. Der Hüttenanstieg (den wir noch öfters hoch spurten) war schnell geschafft und wir erreichten die Pforzheimer Hütte in traumhafter Lage im Gleischertal. Nach dem check in und einer kleinen Stärkung, unter nahmen wir noch eine erste Erkundungstour Richtung Ostwand des Hüttengipfels, den Samerschlag 2829m. Am Abend: gutes Essen, nette Bewirtung und kein Empfang… Hüttenromantik pur!

 

14.03.2023
Der Dienstag bescherte uns gleich eine Überraschung, 15-20 cm Neuschnee. Da die Sicht wegen Nebel und leichtem Schneefall nicht gut war, beschlossen wir den Samerschlag auf der Normalroute zu begehen. Ein letzter Tipp vom Hüttenkoch „um 11Uhr gibt’s ein Schönwetterfenster“ gab uns Hoffnung. Nach dem wir ca. 300 Hm gespurt hatten und die Sicht immer noch gleich Null war, entschied FÜL Werner abzubrechen und abzufahren. Felle runter, kleinen Snack und ein Getränk, doch was keiner mehr glaubte, plötzlich werden die Wolken dünner, die Sonne erstrahlt und die verschneiten Hänge liegen vor uns. Nichts wie los und so ging es im herrlichen Pulver Richtung Hütte, an der Hütte angekommen, ein Ruf aus der Truppe, las uns den Hüttenhang auch noch abfahren und weiter ging es…. ein Traum. Aufstieg zur Hütte und bei einem Apres Getränk über den unerwarteten Traumtag freuen. Am Nachmittag wurde noch eine Tour oberhalb der Hütte unternommen, doch die Sicht wurde wieder schlechter und so blieb uns das „Schönwetterfenster“ in guter Erinnerung.

15.03.2023, Mittwoch – Skitour Richtung Roßkarscharte beim Gleischer Fernerkogel 3189 m (erstellt durch Dirk Wagner)
Nach nächtlichem Schneefall geht es heute zunächst los mit einer ca. 200 m langen Abfahrt, den Hüttenhang hinab in die Nähe der Talstation der Materialseilbahn der Pforzheimer Hütte auf ca. 2100 m. Von hier aus starten wir unsere knapp 5 km lange zunächst leicht ansteigende Route, entlang des Talgrundes Richtung des Gleischer Fernerkogels 3189 m. Wir gehen vorbei an der Hinteren Gleischeralm taleinwärts bis wir hinten im Tal bei ca. 2700 m den Gleischer Ferner erreichen. Auf dem aufsteilenden Ferner halten wir uns rechts und steigen auf bis zu einer aus dem Schnee herausragenden kleineren Felsgruppe bei ca. 2940 m, die uns als Brotzeitplatz und zum Abfellen für die Abfahrt dient.

Von diesem herrlichen Platz aus, haben wir Blick auf die rechterhand gelegene Roßkarscharte (ca. 3050 m) mit ihrem gut 35 Grad steilen Nordhang in dem erhebliche Mengen an Triebschneeablagerungen zu erkennen sind. Auch genießen wir von hier aus einen großartigen Blick auf die Hochgebirgslandschaft die uns im Aufstieg begleitet hat, mit Gipfeln wie Zischgeles 3004 m, Schöntalspitze 3002 m oder Vd. Grubenwand 3165 m. Nach einer ausgiebigen Brotzeit folgt der Höhepunkt, ein Abfahrtsgenuss über den Gletscher in unverspurtem Gelände entlang der Aufstiegsspur, zurück bis zur Talstation der Materialseilbahn der Pforzheimer Hütte. Zum Abschluss einer wunderbaren Tour steht uns zu Letzt und noch der Aufstieg zur Hütte bevor, den wir aber mit Links meistern.

16.03.2023
Für den heutigen Tag war ein Wetterwechsel angesagt; -20℃ waren angekündigt mit erheblichem Wind. So schlimm kam es dann doch nicht; -10℃ und auch der Wind war deutlich geringer. Dafür erfreute uns aber wieder die Sonne den ganzen Tag. Unser Ziel war heute die Hintere Sonnenwand, 3106 m.ü.M.. Zu beachten war aber die nicht unerhebliche Lawinengefahr durch Triebschneeablagerungen. Auf halbem Weg entschlossen wir uns deshalb, unser Ziel zu verwerfen und nochmals zum Gleischer Fernkogel zu gehen. Zu unserer Freude waren die Bedingungen noch vergleichbar mit denen des Vortags, sodass wir wieder eine traumhafte Abfahrt hatten.

17.03.2023
Heute waren die Bedingungen gut, nochmals unserem Hausberg, den Samerschlag, 2829m.ü.M., anzugehen. Bei herrlicher Fernsicht erreichten wir den Gipfel. Die Abfahrt gestaltete sich aber aufgrund der Schneeverhältnisse schwieriger als erwartet. Die Bedingungen der Vortage und einsetzende Wärme machten die Schneeverhältnisse sehr wechselhaft. Dennoch hatten wir viel Freude dabei. Gegen Mittag erreichten wir wieder die Pforzheimer Hütte.

Nach einem stärkenden Mittagessen entschlossen wir uns, dass weiterhin gute Wetter zu nutzen und uns nochmals auf den Weg Richtung Gleischer Fernkogel zu machen, in der Hoffnung noch die gleichen optimalen Bedingungen der Vortage anzutreffen. Ziel war die Scharte zur Lampsenspitze, 2.876m.ü.M.. Aufgrund der mittlerweile frühlingshaften Temperaturen hatte sich der Schnee aber bereits in Sulz umgewandelt, was zu erheblicher Stollenbildung an unseren Fellen führte. Wir entschlossen uns, nach einer Pause mit Sonnenbrandpotential, den Rückweg anzutreten, und genossen noch die letzten Schwünge im Tiefschnee, bevor am nächsten Tag die Heimreise anstand.

18.03.2023
Nach dem Frühstück und einer herzlichen Verabschiedung vom Team der Pforzheimer Hütte, starteten wir mit schwerem Rucksack ins Tal zum Parkplatz wo der Sektionsbus eine Woche auf uns warten musste. Da am Vortag der Schnee komplett durchfeuchtet war (viel zu warm in 2000 m. Höhe), hatte sich in der Nacht ein nicht tragfähiger Harschdeckel gebildet. Nach der Abfahrt des Hüttenhanges wurde das Gelände flacher. Leider ist da ein Teilnehmer gestürzt und hat sich am rechten Bein verletzt.

O Gott kein Handyempfang, was tun ?

Dennoch konnten wir gemeinsam die Fahrt bis zur Gleischalm vorsetzten. Von dort hat ein Schneemobil unseren Kamerad bis zum Auto gebracht. Ich wollte die Fahrt anständig vergüten, doch der freundliche Fahrer hat das konsequent abgelehnt. Sofort sind wir nach Kühtai zu einem Unfallarzt gefahren, die Röntgenaufnahmen bestätigten den Bruch des rechten Wadenbeines. Der sehr netter Arzt (auch Skitourengeher), hat uns bescheinigt: Alles richtig gemacht! Das ging ja noch einmal Gut, hätte auch schlimmer kommen können. In den 10 Jahren als Trainer C  Skibergsteigen sind alle (außer letzte Abfahrt) gesund und munter in den Niederungen angekommen.

Das ist ein Geschenk und ich bin dafür sehr Dankbar.

Für die vielen schöne Erlebnisse und für das Vertrauen in meine Arbeit möchte ich mich nochmals herzlich bei allen Teilnehmer bedanken! Das Ehrenamt und die Vorstandsarbeit als Referent Skibergsteigen,  hat mir viel Freude bereitet, ich habe das immer gerne gemacht. Jetzt mit meinen 72 Jahren ist es an der Zeit an jüngere zu übergeben. Die Sektion ist auf gutem Wege und mit sehr guten Nachfolger/innen für die Zukunft gerüstet. Ein Referent Skibergsteigen wird sich noch finden. 

Ich freue mich auf noch viele schöne Bergerlebnisse.
Werner Scherer (Opa W.)

 

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