© Florian Pfeiffer

Bei wechselhaftem Wetter in der Ankogelgruppe

25.08.2025

Im Juli zog es uns – eine Gruppe von neun Bergsteigern – in die Ankogelgruppe. Leider war sehr unbeständiges Wetter vorausgesagt und so sollte es auch kommen.

Nach langer Anreise erreichten wir den Speichersee Kölnbrein und von dort zu Fuß die urige Osnabrücker Hütte, wo wir ein großes Lager ganz für uns allein bekamen. Unsere Eingehtour am Folgetag führte uns auf das Südliche Schwarzhorn (2.924 m), davon die letzten 250 Höhenmeter nur noch auf Steigspuren und quer durch große Blöcke.

Ursprünglich hatten wir für den nächsten Tag die Überschreitung des Ankogel vorgesehen. Der bevorstehende Durchzug einer Kaltfront erzwang jedoch eine Planänderung. Wir entschlossen uns zum direkten Übergang zum Hannoverhaus durch die Großelendscharte (2.675 m). Einige von uns nahmen lediglich noch den Hüttenhausberg, die Arnoldhöhe (2.721 m) mit. Unsere Entscheidung erwies sich als richtig. Am frühen Nachmittag kam die Kaltfront und brachte reichlich Regen, Blitz und Donner.

Die gesparten Kräfte brauchten wir am nächsten Tag. Denn für den Weg zur Gießener Hütte benötigten wir rund 11 Stunden. Die Schlüsselstelle war die Lassacher Winklscharte (2.862 m), aber schon der Weg dahin war kräftezehrend und nicht einfach. Vor der Scharte stießen wir dann auf steile schuttbedeckte Gletscherreste. Den Aufstieg sicherten wir mit einem Fixseil. Trotzdem durfte die Steinschlaggefahr nicht unterschätzt werden. Nach dieser Passage wartete dann noch ein durchaus anspruchsvoller Klettersteig (B/C) mit vielen kräftezehrenden Steilabschnitten. Zum Glück erreichten wir die Gießener Hütte, ohne etwas vom erneut angekündigten Niederschlag abzubekommen. Dort empfing uns das Hüttenteam aufs Herzlichste.

Am nächsten Tag teilten wir die Gruppe. Einige gingen die Hochalmspitze (3.346 m) an und erzielten dort einen schönen Gipfelerfolg, wobei sie sogar die angegebene Gehzeit unterboten. Leider gab es wegen starker Bewölkung kaum Fernsicht. Die anderen legten einen entspannten Tag ein und beschränkten sich auf die Besteigung des Winterleitenkopf (2.518 m), bei der Eros, der Hüttenhund, ein ständiger Begleiter war.

Am nächsten Morgen kam der große Regen. Statt eines hohen Übergangs stiegen wir ins Tal ab und fuhren – völlig durchnässt – ein Stück mit dem Bus. Am Abend waren wir dann wieder in der schönen Osnabrücker Hütte.

Das Wetter blieb schlecht. Einige von uns gingen zwar noch den Weinschnabel (2.753 m) an, doch die meisten drehten wieder um, so dass nur zwei von uns den Gipfel erreichten. Abends in der Gemünder Hütte entschlossen wir uns dann - angesichts der weiter schlechten Wettervorhersage - dazu, die Tour einen Tag früher zu beenden und am nächsten Morgen in die Heimat zu fahren.

Trotz der schwierigen Wetterverhältnisse hatten wir eine schöne Woche, in der viel gelacht wurde.

Text: Peter Mandler
Bilder: Florian Pfeiffer

 

Foto 1: Auf dem langen Weg zur Lassacher Winklscharte

Foto 2: Rast am oberen Schwarhornsee

Foto 3: Entlang des Speichersees Kölnbrein

Foto 4: Am Gipfel der Hochalmspitze

Foto 5: Klettersteigpassage an der Hochalmspitze