Draußen ist es schon längst dunkel. Doch hier drinnen, in der Halle, herrscht weiterhin Hochbetrieb. Klettern oder Bouldern ist längst fester Freizeitsport für viele. Manche kommen wöchentlich, einige sogar täglich. Das Cube, das von der Sektion Wetzlar des Deutschen Alpenvereins (DAV) betrieben wird, verfügt über eine der größten Kletterhallen des Verbands in Hessen. Entsprechend hoch ist der Energieverbrauch, insbesondere in den Abendstunden, wenn zahlreiche Berufstätige den Treffpunkt für Kletterfüchse aufsuchen und die Halle beleuchtet und ausreichend belüftet werden muss. Seit Ende dieses Jahres kommt der Strom dafür aus erneuerbaren Energien. Genauer gesagt von einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des über 2.200 Quadratmeter großen Gebäudes. 55 Module sind dort oben in mehr als 16 Meter Höhe installiert. Sie liefern bei optimaler Sonneneinstrahlung eine elektrische Leistung von 24,75 Kilowatt Peak (kWp). Geplant und konzeptionell ausgelegt hat sie die enwag. „Das reicht für circa 21.000 Kilowattstunden pro Jahr“, so Projektmanager Arif Can Altintas, beim Wetzlarer Versorger im Team Energiedienstleistungen für Solar zuständig. „Davon nutzt das Cube circa 18.000 Kilowattstunden. Die Solarenergie, die nicht verbraucht oder eingespeichert wird, geht ins öffentliche Netz.“
ENGAGIERT FÜR DIE REGION
Für den DAV war die Installation der Anlage nur konsequent. Lutz Breuer, Vorsitzender der DAV Sektion Wetzlar: „Klimaschutz ist als Ziel in unserer Vereinssatzung verankert. Dem fühlen wir uns verpflichtet. Nachdem wir das Cube bereits mit Fernwärme versorgen lassen, war die Solaranlage der nächste logische Schritt, um unseren CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren.“ Die enwag damit zu beauftragen, lag nahe, schließlich „kennen wir sie als engen Partner, mit dem wir auch schon seit Längerem eine Kooperations- und Fördervereinbarung geschlossen haben“. Nicht zu vergessen, „dass die enwag sich starkmacht für die Region und sich hier engagiert. Das deckt sich genau mit unseren Anliegen.“
Bis die ersten Module an der Halle zur Montage vorgefahren wurden, bedurfte es einer längeren und intensiven Vorplanung. Zuerst war zu klären, was machbar ist. „Am Anfang stand die Bestandsaufnahme“, erinnert sich Projektmanager Arif Can Altintas. „Daraus haben wir anschließend, in enger Abstimmung mit dem Cube Kletterzentrum, den Konzeptplan entwickelt. Ziel war es, das Maximale an Solarstrom für den Kunden herauszuholen.“
STATISCHE HERAUSFORDERUNG
Und das war gar nicht so einfach, wie sich herausstellte: „Wir mussten uns intensiver mit der Statik beschäftigen“, erzählt der enwag-Fachmann. „Die Module haben ein bestimmtes Gewicht und das Dach musste sie tragen können.“ Lutz Breuer vom DAV ergänzt: „Da die Halle ja vom Konstruktionsprinzip eher leicht gebaut ist, damit freie Kletterbereiche entstehen können, waren wir etwas limitiert.“ Es bestand also die Herausforderung, die Module optimal, entsprechend der Tragfähigkeit des Dachs, zu positionieren. Dafür zog die enwag einen Statiker zurate. „Er berechnete, was möglich war. So konnten wir eine optimale Lastenverteilung erreichen und die Anlage dennoch groß genug dimensionieren, damit das Cube seinen Strombedarf möglichst autark mit Solarenergie decken kann“, erzählt Arif Can Altintas. Außerdem hatte die enwag bei den Planungen einen großzügig dimensionierten Solarstromspeicher mit einer Kapazität von 30 Kilowattstunden vorgesehen, um sicherzustellen, dass das Cube auch in den dunklen Abendstunden, wenn die Sonne nicht scheint, über ausreichend erneuerbaren Strom verfügen kann.
VERLÄSSLICH UND ZUVERLÄSSIG
Die Montage und technische Umsetzung übernahm die Neuwerk Elektrotechnik GmbH aus Gießen. Ein erfahrener Dienstleister, wie Andreas Peters, Abteilungsleiter Energie- und Datendienstleistungen bei der enwag, betont: „Hier waren wir sicher, dass alles passt, weil wir schon öfter mit dem Unternehmen zusammengearbeitet haben. Beispielsweise bei der Solaranlage auf dem Dach des enwag-Stadions oder jetzt aktuell bei einem ähnlichen Projekt beim neuen Feuerwehrgebäude der Stadt Wetzlar. Sie sind kompetent und zuverlässig.“
Der DAV hat als Cube-Betreiber einen Pachtvertrag mit der enwag über eine Laufzeit von 18 Jahren abgeschlossen. Teil des Vertrags ist auch eine regelmäßige Überwachung der Funktionsweise der Anlage. „Dafür haben wir eine Anlagenüberwachung installiert“, sagt Projektmanager Arif Can Altintas. „Sollte es doch mal zu einer Störung kommen, werden wir auf digitalem Weg benachrichtigt und leiten schnellstmöglich alle nötigen Schritte ein, um sie zu beheben.“ Lutz Breuer freut sich: „Es ist einfach gut, wenn man weiß, dass man einen starken Partner an seiner Seite hat.“
Text: www.enwag.de
Fotos: Patrick Wyrda
Die Zeitschrift e.facts ist öffentlich und die Ausgabe 03/2025 mit unserem Artikel kann man hier einsehen: https://www.enwag.de/kundenzeitschrift