© Roland Triebert
© Roland Triebert

Mehrtagestour Pfalz vom 15. bis 18. Mai 2025

21.05.2025

Unter der Leitung von Roland Triebert fand die diesjährige Mehrtagestour der Wandergruppe der Sektion Wetzlar im Dahner Felsenland im Pfälzer Wald statt. Bizarre Felsgiganten aus Buntsandstein und mächtige Felsenburgen, um die sich vielfach Mythen, Sagen und Legenden ranken, prägen das Bild dieser Landschaft im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen.

Die sagenumwobene Landschaft des Dahner Felsenlandes im Pfälzerwald, direkt an der Grenze zu Frankreich/Nordelsass gehört zu den landschaftlich interessantesten, romantischsten und geheimnis-vollsten Regionen Europas. Die Berge im Dahner Felsenland sind mit ihrer Höhe bis zu 500 Metern keine Himmelsstürmer. Dafür beeindrucken sie durch ihre Formen und Farben - und die zahlreichen Burgen, die Ritter und Raubritter auf ihnen errichtet haben. Ihre „sagenhaften" Namen wie "Jungfernsprung" und "Pfaffenfels" regen noch heute die Fantasie an. Entstanden ist der Buntsandstein, als die Region noch am Äquator lag und sich hier Dinosaurier wohlfühlten. 250 Millionen Jahre sind seitdem vergangen. Wind und Wetter haben dem Sandstein zugesetzt und ihm bis zu 70 Meter hohe bizarre Formen verliehen. 

Wir sind vier aus einer Vielzahl von Premiumwanderwegen gewandert. Diese waren:

  • Vier-Burgen-Weg, 12 km, 410 hm hoch und wieder runter
  • Dahner Rundwanderweg (etwas gekürzt), 16 km, 460 hm hoch und wieder runter
  • Bärensteig, 15,5 km, 410 hm hoch und wieder runter
  • Napoleonsteig, 11,5 km, 360 hm hoch und wieder runter

Wir trafen uns am Donnerstag um 11.00 Uhr vor unserer Unterkunft, der Pension „Haus Waldeck“ in Rumbach zur ersten Wanderung. Wir fuhren zum Wanderparkplatz in Nothweiler und wanderten den Vier-Burgenweg, der auf deutscher und französischer Seite über insgesamt vier Burgen, die Wegelnburg/D, die Hohenbourg/F, den Löwenstein/F und den Fleckenstein/F. verläuft. Nach dem Löwenstein kürzten wir den Weg ab und kehrten zu einer Rast im Café Gimbelhof ein. Anschließend fuhren wir zur Pension zurück und bezogen die Zimmer.

Am Freitag starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück zum Klassiker den Dahner Rundwanderweg. Auf den fast 16 Kilometern des Dahner Rundwanderwegs offenbart sich die Vielfalt des Felsenlands. Über das Felsmassiv Hochstein führt der Weg zur größten Burgenanlage der Pfalz, dem Burgenmassiv Alt-Dahn-Grafendahn-Tanstein. Diese war zur Renovierung leider geschlossen. Über schöne Waldwege und stetigem Auf und Ab wanderten wir über den Römerfelsen mit seiner tollen 360°-Aussicht weiter zum berühmten Felsmassiv Jungfernsprung über der Stadt Dahn. Sagenumwoben geht es auf der anderen Talseite weiter, vorbei an den Felsen Satansbrocken und Hexenpilz zur Einkehr in die Dahner Hütte des Pfälzerwald Vereins an. Noch zwei beeindruckende Felsenmassive werden passiert, bevor der Weg im Kurpark am Ausgangspunkt der Rundtour endete.

Am Samstag erwarteten uns traumhafte Ausblicke, abwechslungsreiche Landschaften und attraktive Aussichtspunkte auf dem Premiumwanderweg „Bären-Steig“ bei Bruchweiler-Bärenbach

Vom Parkplatz am Waldfriedhof aus geht es hinauf zum Schuhfelsen. Nach einer Rast auf dem Jüngstberg-Plateau wartet ein tolles Panorama auf der Jüngstbergkanzel. Entlang des Jüngstbergrates führt ein Pfad hinab zur Bundenthaler Jagdhütte. Von dort gelangt man am Fuße des Heidenbergs entlang zur Drachenfelshütte des Pfälzerwald Vereins. Frisch gestärkt fiel und der Aufstieg zur Burgruine Drachenfels leicht. Eine ausgiebige Erkundung der markanten Felsenburg hat sich gelohnt. Nach einer Passage durch das idyllische Seitental Staubborn führt ein Pfad hinauf zum geologisch interessanten Felsmassiv Geierstein. Von dort ging es über den Lourdes-Steig wieder hinunter, zurück zum Ausgangspunkt.

Am Sonntag fuhren wir nach dem Auschecken zum Wanderparkplatz oberhalb von Bärenbach. Auf naturbelassenen Pfaden führte und der Premiumweg Napoleon-Steig durch eine beeindruckende Felsenlandschaft mit tollen Ausblicken. Erste Station ist das 500 Meter lange Felsmassiv Retschelfelsen. Von dort führt ein Pfad zu den neu erschlossenen Eisenbahnfelsen mit ihren außergewöhnlichen Wabenbildungen und Auswaschungen im Buntsandstein. Weitere markante Punkte dieser Tour bilden die Rauhbergfelsen und die Reinigshofquelle mit herrlich frischem und trinkbarem Quellwasser. Oberhalb der Talaue befindet sich der bizarre Namensgeber des Premium-Steigs: der Napoleonfelsen. Nach einer Einkehr in der Pfälzerwald-Vereinshütte „Am Schmalstein“ wanderten wir durchs Wöllmersbachtal direkt zum Wanderparkplatz und traten die Heimreise an.

Wir hatten die kompletten Tage herrliches Wanderwetter und eine super Stimmung in der Gruppe. Die Pfalz und speziell das Dahner Felsenland ist immer eine Reise wert und alle fanden die vier Tage rundum gelungen. Neben den Wanderungen war auch die Pfälzer Küche ein Highlight, welche wir immer genossen haben.

Text und Fotos: Roland Triebert